Im Namen der Bürger aus Luttmersen und Helstorf

Wie bekannt, soll in Luttmersen eine gewerbliche Biogasanlage mit einer Anfangsleistung von 600 KW in der ersten Stufe und einer Leistung von 1,3 MW in der zweiten Stufe geplant werden. Die Betreiber der geplanten Anlage kommen aus Helstorf, Lutter und Suttorf. Die nachfolgend aufgeführte Zusammenstellung der Transportmengen und Fahrstrecken gibt den Bürgern aus Luttmersen und Helstorf zu denken. Wir, als Betroffene, möchten unsere Mitbürger über das geplante Vorhaben aufklären und objektiv darüber befinden, ob eine derartige Anlage an dem geplanten Standort sinnvoll ist. Ich bitte daher nachfolgende Information bei der weiteren Betrachtung der Frage zu berücksichtigen.


Gemäß dem beigefügten Schreiben der MRM-Bioenergie GbR i.G., einen Auszug aus der Drucksache Nr. 78/2010, Biogasanlage Luttmersen, ist ein jährliches Gesamt-Transportvolumen von ca. 25.000 to pro Jahr angegeben. Die genaue Zusammensetzung beträgt 9.500 to Mais, 4.500 to Gülle und 11.000 to Stoffaustrag. Anmerkung: Die genannte Menge an Mais entspricht einer Anbaufläche von ca. 300 ha, die gesamte Feldmark von Luttmersen hat zur Zeit 254 ha.

Bei einer durchschnittlichen Fracht von 20 to je Fahrzeug (Güllewagen oder Ladewagen) ergeben sich somit 1.250 Transporte pro Jahr. Ein Transport besteht dabei aus 2 Fahrten, eine beladene und eine unbeladene Fahrt. Ein Güllewagen kann keine Maisilage transportieren und ein Ladewagen kann keine Gülle transportieren. Die Ausbringzeiten des Stoffaustrages (Gärreste) sind bedingt durch die Vegetation nicht ständig möglich, ein Gülletransport zur Anlage kann somit keine Gärreste ausfahren.

Die Angabe der MRM GbR i.G. von 1.250 Fahrzeugen pro Jahr bzw. 4 Touren pro Tag ist falsch und muß lauten: 2.500 Fahrten pro Jahr bzw. 8 Fahrten pro Tag, bestehend aus Hin- und Rückfahrt.

Eine weitere Aussage des Schreibens, dass der Rohstoff auf naheliegenden Feldern wächst und die Transportwege kurz sind, ist ebenfalls zu korrigieren. Laut Angaben der MRM GbR i.G. anlässlich der Informationsveranstaltung am Samstag, den 10.04.2010 im Soldatenheim Luttmersen, liegen die Anbaugebiete in Helstorf, Lutter, Welze, Suttorf und Scharrel. Die Entfernungen, jeweils gerechnet von Ortsmitte zu Ortsmitte, betragen von Luttmersen aus, Helstorf = 2,3 km, Lutter = 8,7 km, Welze = 7,0 km, Suttorf = 8,0 km und Scharrel = 6,2 km. Bei einer gleichmäßigen Aufteilung der Gesamtzahl von 1.250 Transporten pro Jahr ergeben sich 250 Transporte für jeden der vorgenannten Orte. 250 Transporte entsprechen 500 Einzelfahrten. Ebenso heißt es in der Erläuterung der Antragssteller, die Transporte führen nicht durch Wohngebiete! Wie auf der beigefügten Karte zu erkennen, führen die notwendigen Transporte durch die von Wohngebäuden geprägten Ortsdurchfahrten von Luttmersen, Helstorf, Mandelsloh, Amedorf, Welze, Lutter, Averhoy, Metel, Basse, Suttorf und Scharrel.

Warum werden Rohstoffe, Gülle und Gärreste, von und nach Suttorf und Welze gefahren? Beide Orten verfügen über eine bereits vorhandene Biogasanlage!

Gemäß beigefügter Übersichtskarte mit Berechnung ergibt sich eine Gesamtfahrstrecke für die Transporte von 16.100 km pro Jahr. Die Transporte führen zwangsläufig durch die auf den Fahrwegen liegenden Ortschaften, hauptsächlich jedoch durch Luttmersen und Helstorf. Bei der geplanten Erhöhung der Leistung auf 1,3 MW verdoppeln sich die Fahrstrecken auf mehr als 32.000 km pro Jahr, die benötigte Anbaufläche für Mais beträgt dann ca. 600 ha jährlich.

Die Aussage der MRM GbR i. G., das die Wärmeabgabe an die Kaserne für einen verminderten CO2-Ausstoss sorgt, steht nicht im Verhältnis zu den notwendigen Transport-Kilometern und dem damit verbundenen CO2-Ausstoss.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist der desolate Zustand der Ortsdurchfahrt Luttmersen. Mit einer Fahrbahnbreite von weniger als 5 m, einem durch Gebäude eingeengten Straßenprofil und fehlenden Rad- und Fußweg stellt diese Ortsdurchfahrt eine Gefahr für Leib und Leben der Bürger in Luttmersen dar. Schon jetzt ist es nicht möglich, die Straße gefahrlos zu überqueren. Durch die geplante Biogasanlage soll diese Ortsdurchfahrt zusätzlich weitere mindestens 1.000 Fahrten von Schwertransporten mit Überbreite in der ersten Stufe belastet werden. In der zweiten Stufe mit 1,3 MW sind es deutlich mehr als 2.000 Fahrten pro Jahr.



Wir, die Bürger von Luttmersen und Helstorf haben die dringende Bitte uns mit Ihnen über das geplante Vorhaben abzustimmen. Gern sind wir bereit, unsere Gründe sachlich und fundiert darzulegen.